Heimatheft 2/2018

In der Schriftenreihe Rehfelder Heimathefte ist das Heft 2/2018 erschienen.  Diesmal befasst sich die Publikation, herausragend und in seiner Art und Aufmachung einzigartig in der Region, im Hauptteil mit dem beliebten Erholungsort Rehfelde und seinen Wochenendgrundstücken. Zu diesem Thema enthält das Heft wieder einen Kalender für das Jahr 2019 mit 12 Bildern von verschiedenen Bungalowtypen und Gartenlauben in Rehfelde. Die Fotos stammen von den Heimatfreunden Martin Tesky und Helmut Georgi. Sie wurden in einer repräsentativen Auswahl sorgfältig zusammengestellt. Die Zeit ist sehr schnelllebig. Der Bungalow B22W, der auf der Kalenderblattseite des Monats Februar abgebildet wird, ist in diesem Sommer abgerissen worden. Er befindet sich in der Ahornallee und wurde durch einen neuartigen Typ in moderner Holzbauweise ersetzt. 

 

Heimatheft 2/2018

 

Aus dem Inhalt:

 

  • Ein Wochenendgrundstück in Rehfelde
  • Eva Schneider – das älteste Mitglied im Rehfelder Heimatverein erinnert sich
  • Überleben jüdischer Bürger in Rehfelde in der Zeit des Nationalsozialismus
  • Was die Glocken von Werder uns erzählen können
  • Der Naturlehrpfad in Rehfelde ist nun auch schon 10 Jahre alt
  • Grüne Oase an der alten Sparkasse
  • Nachgeforscht
  • Nachrichten & Informationen

 

Leseprobe:

 

Ein Wochenendgrundstück in Rehfelde

Helmut Georgi

Auch als es für Rehfelde noch nicht die Bezeichnung „Grünes Tor zur Märkischen Schweiz“ gab, war die Gemeinde für die Nutzung von Garten- und Wochenendgrundstücke sehr beliebt. Bereits In der Festschrift zur 750 Jahrfeier am 29.08.1997 wurde dazu wie folgt berichtet:

die Jahrhundertwende änderte der Ort seinen Charakter entscheidend. Die Siedlungsbewegung begann. Bauer Mewis kaufte vom Bauer Grabert das heutige Gelände nördlich der Bahn für 11.000, M. Von diesem erwarb es der Möbelfabrikant Richter (daher später „Richterswalde“) für 53.000,- M. Richter begann Land an Berliner Siedler abzugeben. Das Gelände galt als schlechter Boden und die Bauern meinten, dass die Berliner bald aufgeben würden. Doch die Siedler setzten sich mit Energie durch. Es entstanden Laubengrundstücke, ähnlich den Schrebergärten in Berlin, die hauptsächlich Arbeitern gehörte.

Auch nach dem Krieg und während der Zeit der Sozialistischen Planwirtschaft nahm das Interesse an Rehfelder Grundstücken zur Gartennutzung nicht ab. Es gab damals auch eine besondere Initiative volkseigene Grundstücke durch die Gemeinden an interessierte Gartenliebhaber für den Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter, kurz VKSK genannt, bereitzustellen. Der VKSK war ein Verband der sich auf der Grundlage einer Satzung in sogenannten Sparten organisierte und festgelegte Normen hatte. Die Gemeinden wurden sogar verpflichtet, für diesen Verband volkseigene Flächen bereitzustellen. Bei der damaligen Abteilung Landwirtschaft der Kreisverwaltung Strausberg gab es dafür extra eine Planstelle. Der damals zuständige Mitarbeiter war beauftragt, geeignete Flächen im Kreisgebiet zu erkunden. Es handelte sich meistens um Kleinst- und Splitterflächen die durch die ortsansässigen Betriebe, wie LPG oder VEG Pflanzenproduktion, nur mühevoll und unrentabel bewirtschaftete werden konnten und deshalb abgegeben wurden. Die heutigen Kleingartenanlagen in Rehfelde stammen aus dieser Zeit.

Wenn man sich nicht in diesem Verband organisieren wollte, aber trotzdem ein eigenes Wochenendgrundstück, als Pächter besitzen wollte, gab es dafür zwar Möglichkeiten, es mussten jedoch einige Hürden überwunden werden. Aus eigenem Erleben möchte ich dazu wie folgt berichten:

Meine Frau und ich wollten in Rehfelde ein Gartengrundstück bewirtschaften. Durch Zufall erfuhren wir 1987, dass zwischen der Ahornallee und der Parkstraße eine Pachtfläche zur Wochenendnutzung frei wurde. Es gab dort eine zeitweilige Interessengemeinschaft von 18 Freizeitgärtnern und Naturliebhabern aus Rehfelde, Strausberg, Eggersdorf und Berlin