Spannende "Rehfelder Runde" mit Manfred Ahrens

(KG) Eine mit gut 25 Zuhörern und Zuschauern (und -innen !) voll besetzte Heimatstube war am Mittwoch Schauplatz des spannenden Vortrags von Manfred Ahrens – Kein Wunder, es handelte sich um zwei der Lieblingsthemen des Referenten, zu deren Erforschung er seit Jahren in der Region unterwegs ist und Dokumentationen erarbeitet hat.

Im ersten Teil des Bildvortrags ging es um die geologische Formierung des Barnimlandes seit der letzten Eiszeit. Nicht nur die überall greif- und sichtbare Steinkultur unserer Region zeugt von den gewaltigen Bewegungen der skandinavischen Gletscher bis weit südlich Berlins, der Bildung der Urstromtäler und der zahlreichen Wasserläufe und Seen des Landes. Letztere, so führte Manfred Ahrens aus, seien noch bis in die 50er Jahre von Wissenschaftlern als möglicherweise vulkanischen Ursprungs vermutet worden. Die Erkenntnis, dass es sich um Hinterlassenschaften der Eiszeit handelt, ist also recht neu.

Im zweiten Teil führte Ahrens anhand von reichlichem Kartenmaterial die allmähliche Ausformung der administrativen Struktur von Ober- und Niederbarnim vor  -- wobei die Gestalt des Niederbarnimschen Kreises besonders von der Expansion Berlins seit Mitte des 19. Jahrhunderts (Groß-Berlin 1920 !) stark beeinflusst worden ist. Das einschneidende Datum ist hier das „Reformjahr“ 1816, als „aus militärischen Gründen“ dem Oberbarnimschen Kreis am südlichen Rand das Gebiet um Rehfelde bis über die heutige B-1 hinaus abgenommen und Niederbarnim zugeschlagen wurde. Und dass Berlin bis 1945 Sitz des Landratsamtes Niederbarnim war, war den meisten auch neu. 1950 wechseln Rehfelde, Werder und Zinndorf noch in den neuen Landkreis Seelow; 1952 dann wurden die Kreise Oberbarnim und Niederbarnim endgültig aufgelöst (Ahrens hat dazu natürlich eine Karte mit den bisher lokalisierten alten Grenzsteinen der alten Kreise Ober- und Niederbarnim). 1993 war erst einmal vorläufig Schluss mit der komplizierten Geschichte, und der neue Landkreis Märkisch Oderland mit Landratsamt in Seelow ist seitdem unsere administrative Heimat.

Es gab also viel zu lernen und zu sortieren. Manfred Ahrens sei Dank !